Senior In Thailand

Als Senior in Thailand

ALLE 2 WOCHEN, MONTAGS, EIN NEUER TEIL!

Jede Menge nützlicher Tipps für ältere Herrschaften, die vom Winter oder von Deutschland genug haben, aber auch für alle anderen!

Der Thai-Ticker veröffentlicht diesen Ratgeber als Serie, alle zwei Wochen ein weiterer Abschnitt aus der neuesten Auflage des erfolgreichen E-Buchs. Wie das Buch bestellen können, das finden Sie hier und die Webseite zum Buch hier.

Wenn Sie allerdings nicht ein ganzes Jahr warten wollen, bis alle Kapitel im Thai-Ticker online erschienen sind, wenn Sie also nicht so lange warten wollen, um zu erfahren, ob und wie Thailand Ihren Vorstellungen eines Lebensabends (oder Überwinterns) in wärmeren Gefilden entspricht, dann sollten Sie das E-Buch im Online-Handel oder beim Autor direkt erwerben. Das Buch beim Autor bestellen geht ganz einfach! Ihr Vorteil: Sie bekommen Ihr persönliches Exemplar mit einer Widmung Ihrer Wahl vom Autor! Natürlich kann man das E-Buch auch von Online Händlern wie Amazon, Thalia etc. bestellen, egal wo, es kostet überall 3,99 Euro. Und nur direkt vom Autor gibt’s das auch als PDF-Datei. Und zum Lesen reicht praktisch jedes digitale Gerät aus. Also auch PC, Laptop, Tablet oder Smart-Handy, ehrlich! Die Ausgabe 2024 des „Senior in Thailand“. Die wartet… auf SIE!


Gesundheit II

Medikamente

Einen Tipp: Praxis-Ärzte schreiben hier nicht Rezepte für Medikamente, sondern geben Ihnen gleich die Medikamente mit. Sie sind also Praxis und Apotheke zusammen. Über die Medikamentenpreise wird ein Teil des Behandlungshonorars berechnet. Was heißt das? Zum einen will der Arzt möglichst viele Pillen verschreiben/verkaufen. Die gleichen Pillen bekommen Sie in der Apotheke billiger. Aber Sie können sich nicht weigern, die Pillen vom Arzt entgegenzunehmen, sonst wird er nicht nur sauer, er wird sich vielleicht ebenfalls weigern, Sie weiterhin zu behandeln. Zehn bis zwanzig Pillen pro Sorte sind normal, wenn die Mengen zu groß werden, sollten Sie allerdings schon mal etwas sagen, wenn Sie Selbstzahler sind. Und wenn die Pillen vom Arzt aufgebraucht sind und Sie brauchen Nachschub, dann kaufen Sie sich die nächsten Male die Pillen in der Apotheke.
Wie auch in Deutschland wird Sie der Apotheker auch bei kleinen Wehwehchen beraten, also bei leichten Erkältungen, Stuhlgang-Problemen, Magen-Unstimmigkeiten, Kopfschmerzen etc. Viele, aber nicht alle Apotheker, sind approbiert, d. h. sie haben Pharmazie studiert. Für Kleinigkeiten reicht ihr Wissen, um Ihnen die richtigen Pillen, Tabletten oder Gels zu verkaufen. Eine Rezeptpflicht gibt es meines Wissens nicht, aber es gibt einen Index von Medikamenten, die in Thailand nicht in Apotheken verkauft werden dürfen, auch wenn sie ggf. im Krankenhaus benutzt werden. Ganz generell sind die Thais schwer medikamentengläubig, also je mehr Pillen, desto besser. Und je mehr Pillen der Arzt verschreibt, desto besser muß der Arzt ganz offensichtlich sein. Die Thais haben weltweit mit den höchsten Medikamenten-Verbrauch pro Kopf! Und ebenso wie in Deutschland haben viele Apotheken auch mehr als nur Pillen anzubieten, also Gesundheits-Drinks, Schönheits-Salben und so Zeugs. Für Medikamente gibt es keine Preisbindung, deshalb gibt es auch „teure“ und „günstigere“ Apotheken, meist in Abhängigkeit der Lage. In der Regel gibt es in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus-Eingang eine Apotheke, in der Sie die Medizin zu „normalen“ Preisen bekommen.
Sollten Sie Diabetes haben, die mit Tabletten behandelt werden kann, also ohne Insulin zu spritzen, dann werden Sie in Thailand keine Probleme haben, günstig Metformin zu erhalten. Metformin ist die gebräuchlichste Medizin in Tablettenform. Und in Thailand überall zu haben. Thailändisches Metformin 500mg gibt es z. B. im 10er Streifen für 40 cent (ungefähr!), der 850mg 10er Streifen kommt auf ca. 1,20 Euro, weil dies dann importierte Medizin ist. Sagt wenigstens mein Apotheker. Glucophage 750 gibt es auch, aber nicht überall und etwas teurer.
Diabetes scheint sich in Thailand zurzeit eh auszubreiten, ohne daß die meisten Betroffenen die Krankheit ernst nehmen. Vor einiger Zeit traf ich eine Garküchen-Chefin, die locker vom Hocker erzählte, sie habe einen Wert von ca. 400. Das ist fast der vierfache Normalwert.
Und dann gibt es auch vereinzelt Apotheken, die sich auf traditionelle asiatische Medizin konzentrieren. Wie effektiv diese alte Art von Medizin ist, kann ich Ihnen nicht sagen, aber vielleicht probieren Sie diese mal aus, wenn Sie gerade ein Problem haben, das mit den normalen Pillen nichts zu bewältigen ist. Einer meiner Bekannten kam mal mit extremen Darmproblemen nach Thailand. Ich habe ihn zu einem Arzt begleitet (mein Bekannter konnte so gut wie kein Englisch und keinen Mucks Thai), wo es darum ging, ob man operieren solle oder nicht. Der Arzt hat aber abgeraten und ihm stattdessen eine traditionelle Medizin verschrieben. Kurz darauf war mein Bekannter seine Probleme los und kann inzwischen wieder fast alles essen.

Drogen?

Auch wenn ältere Herrschaften normalerweise ihre Sturm-und-Drang-Zeiten hinter sich haben, hier trotzdem ein paar Worte zum Thema Drogen. Zuerst: Die zwei legalen Drogen hier sind Alkohol und Nikotin. Und das war’s auch schon. Alles andere ist verboten und wer erwischt wird, geht ohne viel Aufsehen jahrelang in den Knast! Ob Opiate oder andere Drogen (Speed, Ice und wie sie alle heißen), ob Marihuana oder Psychopharmaka, Sie sollten sich davon so weit wie es nur geht entfernt halten. Zu Marihuana weiter unten mehr.
Drogen auf Amphetamin-Basis (früher auch bekannt als Pervitin etc.), in Thai auch als Ja Ba und als Ja Ma bekannt, machen extrem schnell süchtig und zerstören jede Menge Hirnzellen. Wer einige Zeit diesen Dreck eingeworfen oder geraucht hat, der hat dann nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und das Zeug kann auch noch länger im Urin nachgewiesen werden, ebenso wie Marihuana. Das wird zwar auch in Thailand angebaut und geraucht, aber wer erwischt wird, der hat nichts mehr zu lachen. Die einzige Ausnahme war mal Koh Phangan, bekannt durch seine Full-Moon-Partys, wo seinerzeit Marihuana stillschweigend geduldet wurde, aber inzwischen sollen jede Menge Polizisten in Zivil auf den „Partys“ nach Drogen aller Art fahnden… Wer als Ausländer erwischt wird, muß einige Tausend Euro an die Polizei zahlen, und zwar sehr schnell, oder er/sie wohnt auf Staatskosten im Null-Sterne-Hotel. Angenommen, bei Ihnen zu Hause findet die Polizei eine einheimische Person mit Drogen, dann geht diese Person in den Knast,- aber Sie müssen auch kräftig zahlen, weil Sie „dabei“ waren. Und um dabei gleich noch mit einem Vorurteil aufzuräumen: Wenn die Polizei bei Ihnen eine Razzia macht, weil sie sicher ist, daß Sie Drogen besitzen, dann bringen die Herren auch gleich noch ein Päckchen mit, nur für den Fall, daß Sie das Zeugs wirklich unauffindbar versteckt haben. Das Päckchen wird Ihnen untergejubelt und so wird nach Thai Verständnis der Gerechtigkeit nachgeholfen. Thailand hat ein massives Drogenproblem, zumal die Polizei nicht wirklich gegen die Größen in diesem Geschäft vorgehen kann, ohne sich selbst zu beschädigen. Und falls es Ihnen ein Trost ist: In Malaysia und Singapur gibt es für Drogen – ab einer bestimmten Menge – noch die Todesstrafe, inklusive Ausführung.
Anabolika? Ist nicht zugelassen für den einheimischen Markt, auch wenn es hier produziert wird. Eine deutsche Pharma-Firma war deswegen mal heftig in der Kritik. Ich weiß, daß sie in Bangkok und Pattaya und sicherlich auch an weiteren Orten in ein paar Apotheken zu kaufen sind. Einige Fitness-Studios sollen ebenfalls Anabolika auf Anfrage anbieten. Das ändert aber nichts daran, daß Sie sich besser nicht damit erwischen lassen sollten.
Mit dem Besitz von Potenzmitteln à la Viagra sollten Sie keine Probleme haben. Hierbei ist das Problem eher, daß nicht unbedingt das drinnen ist, was auf der Schachtel steht. Nämlich dann, wenn Sie die Pillen auf der Straße gekauft haben. Es kann gut sein, daß man Ihnen Backpulver oder Puderzucker mit einem blauen Überzug als Viagra verkauft. Die indischen Versionen heißen Levitra und Kamagra (und sind nicht blau). Wer wirklich oder vermeintlich die kleinen blauen Tabletten braucht, weil er sonst in der Horizontalen (?) nicht mehr ausreichend funktioniert,- nun, es gibt generisches Thai Viagra. Dafür sollten Sie im Bedarfs-Falle in eine Apotheke gehen und „Sidegra“ verlangen. Das sind 4 blaue Tabletten mit je 100 mg Sildenafil, produziert von der staatlichen thailändischen Arzneimittel-Produktion. Kostet? 200 Baht, und ist kein fake. Wie wirksam? Ich habe es nicht ausprobiert, so sorry. Und natürlich verträgt sich Viagra nicht mit Alkohol, nur Cialis tut das. Für den Fall, daß man sich die Dame der Nacht erst noch schön-saufen muß. Oder so… Und,- wie machen umgekehrt die Damen das, wenn der gute Mann nicht wie ein Adonis aussieht? 
Schließlich gibt es noch eine Reihe von im Westen erlaubten, starken Medikamenten, die in Thailand nicht erlaubt sind. Dazu gehören bestimmte Psychopharmaka, aber etwa auch Melatonin. Wenn Sie solche Medizin von Ihrem Hausarzt verschrieben bekommen haben, dann sollten Sie einen Beleg vom Arzt dabei haben, daß Sie diese Mittel auf Weisung des Arztes einnehmen. Aber ich glaube nicht, daß sie diese Medikamente dann in Thailand kaufen können, da werden Sie einen „Lieferservice“ aus Deutschland brauchen. Kopie des quittierten Rezepts nicht vergessen, falls die Thai Behörden dann doch mal fragen sollten. Und bitte nicht per Post oder so, das würde sehr wahrscheinlich „verloren“ gehen, entweder in Deutschland oder in Thailand!
Andererseits bekommen Sie in Thailand eine Menge Arzneimittel problemlos in der Apotheke, die in Deutschland nur auf Rezept verkauft werden dürfen. Und sofern es nicht die originale Arznei aus Deutschland ist, sind diese Pillen etc. in Thailand oft billiger. Wenn ich die genau gleiche Medizin nicht bekomme, weil nicht jede Apotheke alle Mittel führt, dann gibt es meist die gleiche Medizin von einem anderen Hersteller unter einem anderen Namen. Da ist es hilfreich, die alte Verpackung mitzunehmen, weil darauf der Wirkstoff vermerkt sein muß, und anhand dessen kann der Apotheker ein vergleichbares Mittel herausfinden. Und auch hier gilt: Oft gibt es das ausländische Original mit einem hohen Preis und ein oder mehrere einheimische Mittel mit den gleichen Eigenschaften, aber sehr viel billiger. Der Apotheker bietet Ihnen natürlich erst mal das teurere Mittel an und erst auf Nachfragen zeigt er Ihnen das günstigere Medikament.
Wenn eine Apotheke ein bestimmtes Medikament nicht hat, dann versuchen Sie es einfach in einer anderen Apotheke. In der Regel gibt es in der unmittelbaren Umgebung von jedem Krankenhaus-Eingang eine große, gut sortierte Apotheke. Oft bietet der Apotheker auch an, das Medikament zu bestellen, das dauert dann vielleicht einen Tag, bis Sie es bekommen.

Marihuana?

Recht neu: Seit Mitte 2022 ist der Anbau und Vertrieb von Marihuana in Thailand mit Einschränkungen erlaubt. Ganja, wie es in Thai heißt, ist von der Liste der „Kategorie 5 der verbotenen Drogen“ genommen worden, in der auch Opium, Heroin, Speed etc. sind.  Aufgrund dessen sind im Juni 2022 zwischen 3.500 und 4.000 wegen leichterer Ganja-Vergehen Verurteilte  freigelassen worden. Im Moment ist es erlaubt, Ganja für medizinische und „Gesundheits-“ Zwecke einzusetzen. Wer Ganja rauchen will, braucht aber eine Bestätigung durch einen dafür zugelassenen Arzt. Bei dem Thema ist immer noch alles im Fluß! Beimischungen, etwa im Essen, dürfen den Wert von 0,2 % THC (dem Wirkstoff in Ganja) an der Menge Ganja (!) nicht überschreiten. Es darf (nur von Thais) angebaut und verkauft werden, aber rauchen etc. darf man es offiziell nicht. Im Privaten gebraucht/geraucht, kümmert es den Staat bisher noch nicht. In der Öffentlichkeit geraucht kann das bis zu 3 Monate Knast und/oder 700 Euro kosten. Das Mitbringen bei der Einreise nach Thailand steht auch weiterhin unter Strafe. Ebenso die Produktion und Genuß von Haschisch oder THC-Öl. Wer (nur Thais!) Ganja anbaut, muß sich registrieren lassen. So gibt es inzwischen schon „Shops“, die Ganja verkaufen und Restaurants, die mit Ganja „gewürzte“ Speisen anbieten. Nur mal auf den Begriff „happy“ im Namen eines Gerichtes achten! Wie in Phnom Penh mit den „Happy Pizzas“. Aber man sollte die Existenz solcher Läden nicht als Rechtfertigung für den eigenen Umgang mit Grass nehmen, denn so tickt die Polizei in Thailand nicht. Und die Richter sicherlich auch nicht. Das Thema ist immer noch reichlich umstritten in Thailand. Falls es Sie interessiert, dann verfolgen Sie bitte die Entwicklung in der Presse und/oder Fernsehen.
Und nicht zu vergessen, in Malaysia etwa oder Singapur steht Ganja noch immer unter schwerer Strafandrohung. Ach ja, für Leute unter 20 Jahren ist es in Thailand ganz verboten,- aber betrifft uns das?
Der letzte Stand dazu? Es sieht echt schlecht aus für Dope:
Der ehemalige Gesundheitsminister Anutin ist jetzt Innenminister, aber seinem Vorstoß der Legalisierung von Marihuana scheint die Luft auszugehen. Die Taksinisten sind dagegen und Anutin hat schon gesagt, er werde sich nicht gegen den Koalitionspartner stellen. Drogenexperten (und solche, die sich dafür halten) sind dafür, nur medizinische Anwendung von Marihuana zuzulassen. Aber wohl 90 % des derzeitigen Gebrauchs dürfte „zum Vergnügen“ sein. Und stark THC-haltige Blätter sollen wieder unter die Kategorie 5 der „Verbotenen Substanzen“ fallen, also wie Opium, Speed, Extasy etc.
Man kann wohl damit rechnen, daß die ganzen Dope-Joints demnächst wieder umsatteln auf den Verkauf von Nudelsuppe…

Rauchen

Die vorherige Militärregierung wurde angeführt von einem kämpferischen Nichtraucher. Mit anderen Worten, den Rauchern wird von Staats wegen das Leben schwer gemacht. Zum einen werden die Zigaretten immer teurer, auch wenn sie im Verhältnis zu Europa noch günstig erscheinen,- zumindest die thailändischen Marken. Dann gilt in allen öffentlichen Gebäuden ein absolutes Rauchverbot, ohne Raucherzonen. Seit ein paar Jahren ist das Rauchen am Strand in mehreren Küstenorten generell verboten, weil so viele Zigaretten-Stumpen den Sand verunreinigen. Seit neuestem ist das Rauchen an den sechs wichtigsten Flughäfen auch komplett verboten und die Raucher-Zimmer wurden aufgelöst. Das Wegwerfen von Kippen auf der Straße wird zumindest in Bangkok verfolgt, denn dafür muß man Strafen zahlen, sehr zur Freude der städtischen Polizei (die ohne Knarre).
E-Zigaretten sind auch (noch?) verboten: ins Land zu bringen, zu besitzen oder gar zu benutzen. Darauf stehen 20.000 Baht Strafe. Vielleicht, weil der Staat nicht kontrollieren kann, welche Suchtstoffe da gequalmt werden, aber sicherlich auch, weil eben keine Steuer kassiert werden kann. Immerhin ist die Gesamtsteuer auf Zigaretten pro Jahr um die 7 Milliarden Baht…

Passen Sie auf Ihre Haut auf

Eine ganz allgemeine Empfehlung für Ihre Gesundheit: Passen Sie auf Ihre Haut auf. Nicht daß sie geklaut werden könnte, aber die Tropen stellen andere, höhere, Anforderungen an Ihre Haut als das Wetter etc. zu Hause. Sonnenschein ist gut, aber zu viel ist dann wiederum schlecht. Wussten Sie, daß bei den Australiern die Rate der an Hautkrebs Erkranken unverhältnismäßig hoch ist? Die sind zu viel in der Sonne. Nutzen Sie Zeiten mit niedriger Intensität, also morgens und abends, um in der Sonne zu sein, etwa beim Sport. Auf die Verfügbarkeit von Sonnenschutzmittel mit hohem SF-Faktor (SonnenschutzFaktor) wurde hier schon hingewiesen, also benutzen Sie diese Lotions und Cremes auch. Ihre Haut wird es Ihnen danken. Und bei den Thais punkten Sie eh mehr mit vornehm-blasser Haut als mit tiefer Bräune.
In den Tropen ist Hygiene wichtiger als in Mitteleuropa, denn die Temperaturen sind höher. Damit wächst „Unkraut“ schneller, aber Sie schwitzen auch schneller, und das ist unangenehm. Noch vor weniger als 100 Jahren badete die deutsche Familie einmal in der Woche, aber hier können Sie ruhig ein paar Mal am Tag duschen. Wobei duschen weniger Wasser verbraucht als ein Bad und damit umweltfreundlicher ist als auch freundlicher zu Ihrem Budget.
Dazu gleich ein Tipp: Sollte in der heißen Jahreszeit das Wasser knapp werden, d. h. die Regierung bittet darum, weniger Wasser zu verbrauchen, dann empfiehlt sich die „Schöpfdusche“. Dabei füllen Sie bei Gelegenheit einen 10 Liter Eimer mit Wasser und lassen den im Bad stehen. Zum Duschen nehmen Sie einen Stieltopf oder etwas Ähnliches und schütten sich das Wasser über den Kopf. Wenn Sie nicht mit dem Wasser spielen, dann reichen 10 Liter zum Nassmachen, Einseifen und Abspülen und Sie werden wohl noch etwas Wasser übrig behalten. Und diese Art erfrischt mehr als mit der Hand-Brause…
Wenn Sie es mit der Hygiene nicht so genau nehmen, dann wird es Ihnen wahrscheinlich bald passieren, daß Sie gerötete Haut oder Pusteln bekommen, meist da, wo es am Körper am feucht-wärmsten ist. Also unter der Achsel, im Schritt oder zwischen den Fußzehen. Wenn Sie etwas fülliger sind, gibt es vielleicht auch Hautfalten, die davon betroffen sind. Dann können Sie „Hallo“ sagen zu entweder Bakterien oder Pilzen, die es sich auf Ihrer Haut gemütlich gemacht haben. Wobei die Unterscheidung ob Bakterien oder Pilze selbst für Ärzte nicht einfach ist. Es gibt aber keine Behandlung gegen beides, und mit einer Breitband-Penicillin-Bombe können Sie vielleicht die Bakterien beeindrucken, der Pilz aber registriert nur eine andere Sorte Pilz. Und mit einer Anti-Pilz-Behandlung kommen Sie den Bakterien nicht bei. Es ist also nicht einfach, aber immerhin, eine von beiden Behandlungen ist erfolgreich. Besser ist es da doch, diesen Parasiten so wenig wie möglich Gelegenheit zu geben, bei Ihnen unterzukommen. Ein Bekannter hat mir erzählt, er rät allen Ausländern in Thailand, nur mit festem Schuhwerk vor die Türe zu gehen, damit die Möglichkeit, sich einen Fuß- oder Nagelpilz einzufangen, minimiert wird. Auch da ist was dran.
Und gleich noch ein Tipp: Verkühlen Sie nicht Ihre Nieren. Bei der Hitze hat man oft einen Ventilator laufen oder stellt sich zum Abkühlen in den Luftstrom der Klimaanlage. Für eine Minute oder so ist das auch unproblematisch, aber bei längerem Abkühlen (z.B. wenn Sie auf dem Sofa oder Bett liegen) sollte Sie ihre Nieren bedecken. Ihre Nieren sind empfindlich gegen Kälte, und wenn sie mal Nierenschmerzen hatten, dann wissen Sie, daß das zu den schlimmsten Schmerz-Erfahrungen gehört. In Europa gibt es den Nierengurt für Motorradfahrer ja auch aus gutem Grund.
Ein befreundeter Arzt hat mir Zink-Salbe oder Puder empfohlen, wenn die Haut durch langes Sitzen Irritationen ausgesetzt ist, etwa bei Busfahrten oder im Flugzeug. Schweiß, Wärme und Bewegungsarmut kann da leicht zu Problemen führen. In Thailand gibt es z. B. „Nappy-Hippo (Zinc-Oxide)“ für etwa 1,5 Euro, die ist gedacht für „Hautrötung durch Benutzung von Baby-Windeln“.  Na also, wir und die Creme, da sind wir gleich wieder fünf Jahre jünger, oder?
Bevor Sie sich jetzt aber mit Grausen von der Alternative „Thailand im Lebensabend“ abwenden, sollten Sie bedenken: Ein Pilz- oder Bakterienbefall ist zwar ärgerlich, aber normalerweise nicht gefährlich, sofern Sie ihn behandeln lassen und ansonsten einigermaßen gesund sind. Und zum einen sind nicht alle Bakterien gefährlich und viele davon braucht der Mensch auch zum Leben (etwa im Darm), zum anderen sind Sie auch in Mitteleuropa Pilzsporen und Bakterien ausgesetzt, nur in etwas geringerer Ausmaß. Wenn Sie schon so viele Jahrzehnte erfolgreich zurückgelegt haben, dann werden Sie mit diesem Ärgernis (denn mehr sollte es nie sein) auch spielend fertig werden!
Übrigens vermute ich stark, daß Sie in Thailand weniger Probleme mit Pollen-Allergien haben, weil die europäischen Pollen in Thailand ja nicht vorkommen  Einheimische Pollen? Vielleicht von Palmen? Unwahrscheinlich.

Gesund leben ist in Thailand einfacher

Natürlich können Sie darauf bestehen, nur westliches Essen zu sich zu nehmen, und fast jeder wird morgens ein deutsches Frühstück einer Reissuppe vorziehen. Und ab und zu mal einen deutschen Schweinebraten zu genießen, ist ja auch problemlos. Aber die thailändische Küche ist nicht nur weltbekannt, weil sie so gut schmeckt, sie ist auch dem Klima angepaßt. Die meisten Gerichte sind leichter verdaulich und enthalten weniger Fett als die deutsche Küche. Das führt dazu, daß man nicht so schnell zunimmt und der Kreislauf wird auch weniger belastet. Gebratener Reis, Pad Thai (Nudelgericht) oder gebratenes Gemüse über Reis (keine Angst, das ist mit Fleisch) oder Kao Man Gai (Hühnerfleisch auf glänzendem Reis), um nur ein paar Beispiele zu nennen, davon wird man satt, es schmeckt auch noch gut und ist leicht verdaulich.
Wenn Sie dagegen vorziehen, sich von Burgern, Fritten und Pizza zu ernähren, wie es vor allem junge Thais machen – nur weil es „ausländisch“ ist – oder manche Ausländer, weil sie sich nicht an die Thai-Gerichte heranwagen, dann tun Sie das auch weiterhin. Aber vielleicht probieren Sie ja trotzdem ab und zu mal die Thai Küche. Und kommen so vielleicht doch noch auf den Geschmack…
Ein etwas anderes Thema, das aber auch mit Gesundheit zu tun hat: In vielen Orten mit einer größeren Ausländergemeinde gibt es Fitness-Studios, allerdings mit ganz unterschiedlicher Ausstattung und sehr unterschiedlichen Mitglieds-Beiträgen. Vielleicht probieren Sie so ein Fitness-Studio einfach mal aus, ob es Ihnen zusagt. Aber beachten Sie, daß die meisten Menschen nach einiger Zeit die Lust verlieren, obwohl sie möglicherweise eine langfristige Mitgliedschaft bezahlt haben. Also vielleicht erst mal einen Monat austesten. Immerhin hilft es nicht nur Ihrer Gesundheit, sondern auch, in Ihren Alltag eine gewisse Routine zu bringen.
Aber auch, wenn Sie davon nichts halten, halten Sie sich in Schuß mit ein bisschen körperlichem Training, selbst wenn es „nur“ der tägliche abendliche oder morgendliche Spaziergang ist. Nur meiden Sie die Mittagshitze, etwa zwischen 10 und 16 Uhr. Natürlich können Sie in der Zeit sich draußen aufhalten, nur sollten Sie sich dabei nicht gerade körperlich anstrengen.
Wenn Sie gerne schwimmen, haben Sie in Thailand allerdings keine sehr guten Karten, denn öffentliche Schwimmbäder gibt es nicht so verbreitet, wie man es von Deutschland kennt. Im Kapitel „Sport in Thailand“ weiter hinten in diesem Buch habe ich allerdings eine Internetseite angegeben, die etwa 70 Freibäder in ganz Thailand verzeichnet hat. In Flüssen oder Teichen zu schwimmen halte ich nicht für sehr schlau, denn niemand weiß, was darin herumschwimmt, an Tieren als auch an Dreck. Vielleicht gibt es in der Nähe ein Hotel mit Swimming Pool oder eine Siedlung mit Pool und Sie können mit dem Manager einen Deal machen, daß Sie dort regelmäßig, aber zu reduziertem Eintritt schwimmen können. Fragen Sie einfach mal, denn fragen kostet nichts. Und auch hier gilt: Wenn Sie einen guten Eindruck machen, erreichen Sie mehr.


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