Senior In Thailand

Als Senior in Thailand

ALLE 2 WOCHEN, MONTAGS, EIN NEUER TEIL!

Jede Menge nützlicher Tipps für ältere Herrschaften, die vom Winter oder von Deutschland genug haben, aber auch für alle anderen!

Der Thai-Ticker veröffentlicht diesen Ratgeber als Serie, alle zwei Wochen ein weiterer Abschnitt aus der neuesten Auflage des erfolgreichen E-Buchs. Wie das Buch bestellen können, das finden Sie hier und die Webseite zum Buch hier.

Wenn Sie allerdings nicht ein ganzes Jahr warten wollen, bis alle Kapitel im Thai-Ticker online erschienen sind, wenn Sie also nicht so lange warten wollen, um zu erfahren, ob und wie Thailand Ihren Vorstellungen eines Lebensabends (oder Überwinterns) in wärmeren Gefilden entspricht, dann sollten Sie das E-Buch im Online-Handel oder beim Autor direkt erwerben. Das Buch beim Autor bestellen geht ganz einfach! Ihr Vorteil: Sie bekommen Ihr persönliches Exemplar mit einer Widmung Ihrer Wahl vom Autor! Natürlich kann man das E-Buch auch von Online Händlern wie Amazon, Thalia etc. bestellen, egal wo, es kostet überall 3,99 Euro. Und nur direkt vom Autor gibt’s das auch als PDF-Datei. Und zum Lesen reicht praktisch jedes digitale Gerät aus. Also auch PC, Laptop, Tablet oder Smart-Handy, ehrlich! Die Ausgabe 2024 des „Senior in Thailand“. Die wartet… auf SIE!


Themen dieser Ausgabe: Verbrechen und Polizei in Thailand

Verbrechen und Polizei in Thailand

Vorab: Ich kann hier nur meine eigenen Erfahrungen und Ansichten wiedergeben, also keine statistischen Fakten. Wobei, Statistiken…: Wer will denen schon glauben?Als Ausländer ist man in Thailand relativ wenig Kriminalität ausgesetzt, und wiederum ein beachtlicher Teil davon dürfte von anderen Ausländern begangen werden. Den meisten Thais dürfte es zu unsicher erscheinen, was als Ergebnis etwa eines Überfalls auf einen Ausländer passieren mag. Weil das eventuell große Wellen schlägt und damit der Verfolgungsdruck größer wird. Und so ein Thai beschädigt das Ansehen des Landes, was die Tat in den Augen der anderen noch schlimmer macht. Aber wer kann schon in die Gedanken eines anderen Menschen hineinschauen?
Andererseits sind die Thai Gefängnisse mehr als voll. Und die Zustände darinnen sind furchtbar, um so mehr für Ausländer. Alleine die Aussicht, dort zu enden oder auch „nur“ eine begrenzte Zeit zu verbringen, sollte jeden davon abhalten, in Thailand kriminell zu werden. Wer wirklich mehr dazu wissen will, kann sich ja das Buch „Willkommen in der Hölle“ von Colin Martin besorgen und lesen. Herbe! (Den Titel gibt es öfters, aber das Buch von Colin Martin ist gemeint!)
Den größten Anteil an Häftlingen machen wohl Drogensüchtige und -Händler aus, denn Drogen sind in Thailand ein wirklich riesiges Problem. Daran haben auch extrem harte und langjährige Strafen bisher nichts zu ändern vermocht. In Singapur und Malaysia steht auf viele Drogen-Straftaten die Todesstrafe, aber auch dort gibt es das Problem,- immerhin in geringerem Maße. Was allerdings im Umkehrschluß besagt, daß selbst die Todesstrafe nicht zu 100 % abschreckend ist.
Weiterhin gibt es Eifersucht und Beleidigung vielfach als Grund für Kapitalverbrechen. Da die Thais dazu erzogen werden, Gefühle herunterzuschlucken („zu verinnerlichen“), brechen diese oft im Alkohol-Rausch hervor und dann geht es übel zur Sache, nicht selten mit Messer oder Knarre. Was auch der Grund ist, warum ich nie in ein typisches Thai-Rotlichtviertel gegangen bin: Die Jungs sind besoffen und stehen unter „hormonellem Druck“, das ist mir zu viel Risiko. Nebenbei, wenn man tagsüber daran vorbeigeht, sieht man, die meisten Läden sind stinklangweilig eingerichtet wie ein altes Eisenbahn-Abteil, mit Bänken und Tischen links und rechts, dazu dunkel, und eine Reihe von Bildschirmen mit einem Video. Und in der Regel sitzen die Jungs dann da drinnen, haben sich eine der „Bedienungen“ an den Tisch geholt und fummeln und lassen sich von dem Mädel angeilen, bis sie auf 200 sind, und dann geht es nur noch darum, möglichst schnell in ein Zimmer, in der Regel über der Bar, zu kommen und den Druck abzulassen.
Aber egal.
Ein anderer großer Bereich sind Verbrechen wegen Geld, also Betrug und so, geplatzte Schecks und andere „white collar“ Taten. Aber hierfür fahren die Wenigsten ein, solange sie sich einen guten Anwalt leisten können und einen Kompromiss aushandelbar (und bezahlbar) ist. Und dann gibt es noch eine besondere Spezies von Kriminellen, das sind die Politiker, und mehr noch deren Kinder. Wie im vorherigen Kapitel erwähnt, gibt es derzeit einen Minister, der in Australien mehrere Jahre wegen Drogen im Knast saß. Aber vorbestrafte Leute dürfen nicht Minister werden. Da hat der oberste Gerichtshof in Thailand kurz mal entschieden, daß dieses Verbot für Kriminelle nicht gilt, wenn die Strafe im Ausland verhängt wurde. Komisch, oder?
Etwas weiter gesteckt, kann man das „spezielle Recht“ auf die sogenannte High Society ausdehnen. Die sind dann zwar der Vergehen schuldig, kommen aber nicht vor Gericht und ergo auch nicht in den Knast. Da fährt ein Politiker-Sohn in eine Menge an einer Bushaltestelle, mit mehreren Toten, da erschießt ein andere in einer Disco einen Polizisten (in Zivil), weil der ihm angeblich auf den Fuß getreten sei, da überfährt ein Milliarden-Erbe einen Polizisten auf einem Moped mit seinem „Flüüügel“-Ferrari,- in all diesen Fällen wird sich – obwohl Kapitalverbrechen – außergerichtlich geeinigt. Der Delinquent muß vielleicht ein paar Jahre ins benachbarte Ausland, aber jedenfalls nicht in den Knast. Da werden etliche Millionen Baht bezahlt, da werden scheinbar fahrlässig Termine „vergessen“ und es gibt sonstige Tricksereien. 
Andererseits: Vor vielen Jahren (1983) hat ein Minister namens Ottro Wiesheu in Bayern im Suff (1,9 Promille), einen Polen in einem Fiat auf der Autobahn bei München totgefahren und beging Fahrerflucht: Besagter Minister kam da auch ohne Knast davon. Also Vorsicht mit den Vorurteilen…
Insgesamt kann man daher wohl sagen, die allermeisten Verbrechen finden unter Ausschluß der Ausländer statt. Früher gab es noch die allseits beliebten „Scams“, etwa, daß der Tourist in einen Edelstein-Laden geführt wird, wo es besonders günstige Edelsteine gibt,- leider aber alles unechte Steine. Die meisten der „Touristen-Rip-Offs“ sind aber inzwischen Geschichte. Vielleicht gibt es noch im Verborgenen solche Stellen, etwa „sexy show“ Angebote, aus denen man erst wieder rauskommt, wenn man 100 Dollar oder so hinblättert.(Tipp: Wenn die Tür verriegelt ist/wird, dann ist es höchstwahrscheinlich ein Rip-Off-Laden. Da hilft nur der sofortige Rückzug und der Hinweis auf die Touristenpolizei). Ein paar Verbrechen, die international hohe Wellen geschlagen haben, sind Vergewaltigung und/oder Mord an Ausländern. In der Menge dieser Art von Verbrechen in Thailand sind es sehr wenige, aber natürlich haben sie größere Aufmerksamkeit als vergleichbare Verbrechen an Thais. Bekannt wurden solche Taten aus Kanchanaburi vor vielen Jahren und auch von Koh Tao.
Bedauerlicherweise gibt es aber schon immer Verbrechen, die von Ausländern an Ausländern begangen werden. Das sind hauptsächlich Trick-Betrügereien und Diebstähle. Auch Schlägereien im Suff passieren, gelegentlich sogar ein Mord. Letzteres aber wirklich selten, seltener als in Europa oder gar den USA. Deswegen kann ich nur allen raten, freundlich zu sein, aber nicht vertrauensselig, oder zu viel über sich selbst zu erzählen. Es gibt einfach immer wieder Leute, die nicht zurückwollen und die deshalb alles und jeden Betrug unternehmen, um ihren weiteren Aufenthalt in Thailand zu ermöglichen.
Nebenbei, wer Storys über Verbrechen sucht, der wird schnell fündig in Thailands BILD-Zeitungen, ganz vorne dabei die „ThaiRat“. Auf dem Titelblatt ist quasi immer mindestens ein Mord, allerdings sind die Leichen verpixelt und alles auf Thai beschrieben…
Wie geht die Polizei nun dagegen vor? Dazu muß man zuerst wissen, daß für fast alle Polizisten der Job vor allem darin besteht, ohne viel Arbeitsaufwand durch den Monat zu kommen. Und beizutragen, die schwarze Kassen des Reviers zu füllen. Denn daraus ergeben sich dann die „Gehalts-Zuschläge“ am Ende des Monats. Von daher wird es vielleicht verständlich, daß ein Polizist eher wie ein Beamter denkt (was er ja auch ist) denn als jemand, der analytisch versucht, ein Problem, sprich Verbrechen, zu lösen. Die generelle Vorgehensweise der Kriminalpolizei ist daher, mit einem Heer von Spitzeln zu arbeiten. Das sind in erster Linie kleinkriminelle  Ersttäter, die laufen gelassen werden unter der Voraussetzung, als Augen und Ohren des Polizisten zu dienen. Ich schätze mal, daß ca. 90 % aller aufgeklärten Taten auf solche Zuträger zurückgeht. Dazu kommt noch eine andere Eigenheit: Wenn die Polizei weiß, wen sie suchen muß, dann geht sie (oder schickt jemanden) in die Heimatgemeinde des Täters, um im dortigen Kloster den „Übeltäter“ zu verhaften. Es ist erstaunlich, wie oft das funktioniert, gerade bei Erst- oder Zufallstätern, die etwa im Suff etwas angestellt haben. Viele der Täter „verkriechen“ sich in der scheinbaren Geborgenheit des heimischen Klosters, und das weiß auch die Polizei.
Eine andere Methode der Aufklärung entspricht vielleicht nicht unseren westlichen Vorstellungen, ist aber aus Sicht der Polizei nur logisch: Wenn die Polizei z. B. weiß, daß jemand Drogen besitzt, dann bringt sie zur Hausdurchsuchung gleich mal ein Päckchen Drogen mit. Nur für den Fall, daß die Drogen so gut versteckt sind, daß sie wirklich nicht auffindbar sind. Dann wird eben das mitgebrachte Päckchen „gefunden“, damit „dem Recht zum Sieg verholfen“ wird. Aus Sicht der Polizei nur logisch…
Ein besonderes Problem sind allerdings Verbrechen, die von Polizisten selbst begangen werden. Davon gibt es eine ganze Menge. Es heißt, und das erscheint mir glaubhaft, daß seit Premier Taksins Krieg gegen die Drogen (Februar bis April 2003) die Polizei fast ein Monopol auf den Vertrieb von Drogen hat, weil damals nahezu die gesamte Konkurrenz ausgeschaltet wurde. Deshalb werden zwar oft Kleinhändler geschnappt, aber die Hintermänner eben nicht. Auch Drogenkuriere werden ab und an geschnappt, aber das ist entweder purer Zufall oder aufgrund von Hinweisen durch die Konkurrenz innerhalb dieser Drogenmaffia. Mit Drogen wird eine Unmenge an Geld „verdient“, zumal, wenn der Vertrieb praktisch ein Monopol ist. Nur als Randbemerkung: Bei Taksins Krieg gegen Drogenhändler waren von 2.873 toten Männern, Frauen und Kindern 1.372 ohne jeglichen Bezug zu Drogen und kein einziger Fall wurde juristisch belangt. Bei Duterte in den Philippinen dürfte es ähnlich gewesen sein, nur noch mehr Tote…
Viele Polizisten haben nebenher noch einen weiteren Job, sei es Türsteher oder Rausschmeißer bei Bars oder Bordellen, sei es Geldeintreiber für Kredithaie, und das sind nur zwei offensichtliche Nebenjobs mit kriminellem Potenzial.
Aber das größte Problem mit kriminellen Polizisten ist, daß sie eben praktisch alle Schmiergeld einfordern oder Schutzgeld (Schutz vor endlosen Kontrollen!) erheben. Wer bei einem Unfall die Polizei ruft oder sie kommt von alleine dazu, der kann damit rechnen, daß die Polizei die Hälfte der Versicherungssumme verlangt, um den Unfall aufzunehmen und die nötigen Protokolle auszufüllen. Hier braucht es dann Verhandlungsgeschick, um den „Preis“ zu drücken. Jeder Rotlichtbezirk wird vom „zuständigen Revier“ abkassiert. Jedes Casino –die sind alle illegal – zahlt ans Revier, bei größeren Casinos schnell mal einer Million Baht im Monat.
Solche Zustände des gegenseitigen Nutzens zwischen Kriminellen und Polizei sind allgemein bekannt (Die Zusammenarbeit von Banden mit korrupten Polizeibeamten ist keine Seltenheit. (Auswärtiges Amt, Berlin)). Es gibt eine Unmenge an einzelnen Beispielen, die hinter vorgehaltener Hand erzählt werden, aber nie offiziell bekannt werden. Und solange die Zustände so bleiben, daß beide Seiten davon profitieren, solange wird sich da auch wenig ändern.
Es ist wohl nicht von ungefähr, daß die Polizei – nach dem Zoll – als zweit-korrupteste Behörde gilt.

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