Inhaltsverzeichnis
ALLE 2 WOCHEN, MONTAGS, EIN NEUER TEIL!
Jede Menge nützlicher Tipps für ältere Herrschaften, die vom Winter oder von Deutschland genug haben, aber auch für alle anderen!
Der Thai-Ticker veröffentlicht diesen Ratgeber als Serie, alle zwei Wochen ein weiterer Abschnitt aus der neuesten Auflage des erfolgreichen E-Buchs. Wie das Buch bestellen können, das finden Sie hier und die Webseite zum Buch hier.
Wenn Sie allerdings nicht ein ganzes Jahr warten wollen, bis alle Kapitel im Thai-Ticker online erschienen sind, wenn Sie also nicht so lange warten wollen, um zu erfahren, ob und wie Thailand Ihren Vorstellungen eines Lebensabends (oder Überwinterns) in wärmeren Gefilden entspricht, dann sollten Sie das E-Buch im Online-Handel oder beim Autor direkt erwerben. Das Buch beim Autor bestellen geht ganz einfach! Ihr Vorteil: Sie bekommen Ihr persönliches Exemplar mit einer Widmung Ihrer Wahl vom Autor! Natürlich kann man das E-Buch auch von Online Händlern wie Amazon, Thalia etc. bestellen, egal wo, es kostet überall 3,99 Euro. Und nur direkt vom Autor gibt’s das auch als PDF-Datei. Und zum Lesen reicht praktisch jedes digitale Gerät aus. Also auch PC, Laptop, Tablet oder Smart-Handy, ehrlich! Die Ausgabe 2024 des „Senior in Thailand“. Die wartet… auf SIE!
Themen dieser Ausgabe: Sich zurechtfinden und auskennen … und Ein kurzes Wort zur Politik in Thailand …
Sich zurechtfinden und auskennen …
Bevor wir das weite Thema Transport aufgreifen, erst mal die Frage: Wie komme ich überhaupt dahin, wo ich hin will? Denn damit werden Sie am Anfang und auch später immer wieder mal Probleme haben. Allerdings nur dann, wenn Sie diese Sache nicht sorgfältig angehen: Eine Adresse zu finden, sei es ein Platz, oder einen Treffpunkt, an dem Sie verabredet sind. Warum?
Weil Sie in Thailand natürlich nicht so viel „Marker“ haben wie in Deutschland, wenn Sie eine Gegend absuchen. In Bangkok steht nirgends „Apotheke“, „Markt“ oder „Kaufhaus“ vor den Läden und Eingängen, es erscheint einem nur irgendwie recht bunt. Genauer gesagt, das steht schon da, aber eben in Thai. Und in Bangkok sind Sie in einer Stadt, die ein Vielfaches größer ist als etwa Berlin. Immerhin können Sie sich in Berlin durchfragen. Aber das Problem ist nicht nur auf Bangkok beschränkt.
Ein Beispiel aus Bangkok: Vor vielen Jahren sollte ich eine Firma besuchen und die Firma hatte mir eine Anfahrts-Skizze per Fax geschickt (also schon länger her). Ich bin der Skizze gefolgt, habe aber die Firma einfach nicht finden können. Schließlich sah ich einen Motorrad-Boten der Firma, den ich angehalten habe und der mich dann zur Firma lotste. Was war das Problem gewesen? Die Skizze hatte eine Kreuzung unterschlagen, deshalb war ich immer eine Straße zu früh abgebogen.
Aber wie für alles im Leben gibt es auch hierfür eine Lösung. Und die gute Nachricht ist, wenn Sie den Ort das erste Mal gefunden haben, dann ist die Chance sehr groß, daß Sie ihn in der Zukunft auch wieder finden, also ist nur das erste Mal eine Herausforderung.
Das Geheimnis liegt in der sorgfältigeren Vorbereitung, bevor Sie losziehen. Wenn Sie sich mit jemandem verabreden, dann reicht es eben nicht, nur „am Markt“ auszumachen, wenn Sie sich nicht schon viele Male dort getroffen haben. Lassen Sie sich ganz genau beschreiben, was an dem Treffpunkt ist, eine Bank (welche?), ein Supermarkt (Name?), der Eingang zu einem Tempel (welcher von den vielen Eingängen) usw. Auf der linken oder rechten Seite der Straße, von wo her kommend. Thais unterscheiden nach „stadteinwärts“ oder „stadtauswärts“ als Fahrtrichtung, und nach Abschnitten der Straße zwischen Kreuzungen, wobei praktisch alle Kreuzungen einen Namen haben. Und Hausnummern kennt auch kein Thai (außer dem Briefträger), aber viele Gebäude haben einen Namen, den die Thais kennen, etwa U-Chuliang oder Mah-Boon-Krong.
Und wie kommen Sie da am besten hin? In Bangkok mit der U-Bahn oder S-Bahn, Bus oder wie? Und verlassen Sie sich nicht darauf, daß ein Taxifahrer sich auskennt, denn der sagt zu allem Ja und Amen, damit er eine Fahrt bekommt.
Umgekehrt gilt es natürlich auch: Je genauer Sie einen Treffpunkt beschreiben, desto wahrscheinlicher ist es, daß Sie dort zur abgemachten Zeit auch Ihren Kontakt treffen.
Was ich in letzter Zeit recht häufig mache, wenn ich neue Ziele ansteuere, ist, mir vorher (!) das Ganze auf Google Maps anzuschauen, damit ich die Umgebung des Zieles sehen kann, welche Straßen da hinführen etc. Teilweise gehe ich da herunter auf „Street View“ Ansicht, so daß ich die Häuserfronten sehen kann. Die unmittelbare Umgebung des Zieles drucke ich mir dann aus und packe den Ausdruck ein.
Eine andere Möglichkeit ist, mit einer entsprechenden App auf dem Smart-Handy den Weg zu finden, speziell, wenn man die GPS Daten eingeben kann. Das gibt es inzwischen auch für praktisch überall in Thailand. Und wie gesagt, ab dem zweiten Mal ist alles viel einfacher. Aber ich habe auch schon falsche GPS Daten bekommen, nach denen der Punkt ein paar hundert Meter weg vom eigentlichen Ziel war. Und mit dem „street view“ hapert es ja wohl auch in der Handy-App.
Falls sie Bedenken haben, daß Sie den Weg zurück nicht mehr finden, dagegen hilft es, sich von dem Hotel, der Pension oder dem Laden nebenan die Adresse aufschreiben zu lassen und diesen Zettel stets dabei zu haben,- so kann eigentlich nichts passieren.
Also erkunden Sie die neue Umgebung nah und fern um Ihren neuen Wohnort herum, es gibt viel zu bestaunen, und mit einer genauen Beschreibung sollten Sie auch alle Ziele finden.
Ein zweites Problem ist die Zeit, die man braucht, um zum verabredeten Punkt zu kommen. Generell, wenn Sie merken, daß Sie es nicht innerhalb von 15 Minuten nach der verabredeten Zeit schaffen, dann rufen Sie kurz an oder senden eine SMS, damit Ihr Kontakt weiß, daß er noch etwas auf Sie warten muß. Und immer, wenn Sie durch dichten Verkehr müssen, dann planen Sie großzügig mit der Zeit. So „mal schnell“ geht in Thailand nur was, wen Sie lediglich die Straße rauf oder runter wollen, alles andere braucht Zeit. Kleinste Einheit sollte da eine halbe Stunde sein, innerhalb Bangkoks kann es auch mal eine bis zwei Stunden sein, wenn Sie mit dem Bus oder dem Taxi zu Stoßzeiten unterwegs sind. Oder wenn es regnet. Oder gerade die Schule aus ist. Versuchen Sie einfach, Erfahrungswerte zu sammeln, von wo nach wo ungefähr wie lange gedauert hat. Mit dem Motorrad bzw. Motorrad-Taxi geht es schneller, ist aber auch gefährlicher, das ist Abwägungssache. Auf jeden Fall bekommen Sie sehr bald ein Gefühl dafür, welche Wegstrecken wie lange dauern werden. Und dann rechnen Sie halt am besten nochmal 10 oder 15 Minuten dazu, für Eventualitäten.
Die Thais haben die Pünktlichkeit nicht erfunden, aber den Deutschen wird in ganz Asien u. a. auch Pünktlichkeit nachgesagt. Wenn Sie diesem Vorurteil (?) entsprechen, sammeln Sie Pluspunkte bei den Thais. Umgekehrt sollten Sie aber nicht die gleiche Pünktlichkeit bei den Thais erwarten. Oder bei Ausländern, die sich an Thailand angepasst haben. Trotzdem, mir ist es lieber, (kurz) auf mein Gegenüber zu warten, als diesen auf mich warten zu lassen. Ist eine Gefühlssache.
Und um das Ganze etwas zu relativieren, die meisten Gänge sind im Allgemeinen in unmittelbarer Nähe Ihres Zuhauses, so wie etwa das Einkaufen.
Ein kurzes Wort zur Politik in Thailand …
Halt, ich weiß, was Sie jetzt gleich dagegenhalten werden: Das interessiert Sie nicht, das hat Sie nicht zu interessieren, das betrifft Sie nicht und die sollen doch ihren Mist gefälligst alleine machen usw.
Im Prinzip ja, aber…
Die politische Situation in Thailand – wie in jedem anderen Land – sollte eigentlich keine Rolle spielen bei der Entscheidung, ob man sich in diesem Land aufhalten möchte. Aber leider hat die Politik doch auch einen gewissen Einfluss auf die Lebensqualität der Menschen. Einfaches Beispiel: Wenn die Regierung keine Ausländer mag, weil die immer alles besser wissen und vom Ausland aus die Politik des Landes kritisieren (bekannt dafür die USA oder die UNO), dann kann es passieren, daß die Vorschriften zur Erteilung von Visas strenger werden. Daß die Einreise erschwert wird. Oder für die Ausreise auf einmal Dokumente vorgelegt werden müssen. Politische Retourkutschen…
Wenn die Presse zensiert wird, dann werden damit plötzlich alle möglichen Schweinereien unter den Teppich gekehrt, auch solche, die Touristen betreffen: Kriminelle Aktionen gegen Touristen werden nicht berichtet, aus Angst vor Image-Verlust, oder wenn Touristen plötzlich Schmiergeld zahlen müssen, um eigentlich selbstverständliche Leistungen zu bekommen. Oder wenn bei Ausländern mit zweierlei Maß gemessen wird, z. B. bei Eintrittsgeldern.
Aber auch das hier ist zweierlei Maß:
In welchem anderen, westlichen Land mit dem Anspruch, rechtsstaatlich zu sein, gibt es ein Gericht, das eine langjährige Haftstrafe für schwere Drogenvergehen in einem anderen Land als nicht gültig im eigenen Land erklärt. Und das ergo erlaubt, daß ein Mann, der mehrere Jahre (!) für Drogenschmuggel im Knast saß, Minister werden kann? Antwort: Thailand, in der Person des derzeitigen Landwirtschaftsministers. In Thailand verurteilte Menschen dürfen dagegen keinen Regierungsposten bekleiden.
Also es betrifft Sie doch, zumeist indirekt, aber manchmal auch ganz direkt. Das ist kein Grund zu sagen, „O je, Finger weg von Thailand!“, ich will Sie nur dafür etwas sensibilisieren, daß ein paar Dinge Sie auch betreffen werden, mit denen Sie vielleicht nicht gerechnet haben. Und das ist – in aller Offenheit – überall auf der Welt so, nicht nur in Thailand. Sie sollen ja auch nicht anfangen, mit Thais zu politisieren, nur vielleicht etwas Aufmerksamkeit darauf verwenden zu verfolgen, was um Sie herum vorgeht.
Fakt ist, Thailand war bis vor kurzem eine Militärdiktatur, etwas anderes zu behaupten ist Augenwischerei. Egal ob es ein gewähltes Parlament gibt oder nicht, derzeit hat das Militär nach wie vor die Zügel in der Hand. Und das ist leider nicht die Ausnahme. Ohne jetzt die einzelnen Jahre „mit“ und „ohne“ zusammenzurechnen, ich glaube, die meiste Zeit hatte Thailand eine Militär-Regierung. (Nachtrag: Nach Studium von Wikipedia habe ich festgestellt, daß bis heute 2/3 der Zeit das Militär herrschte, und nur 1/3 der Zeit eine zivile Regierung im Amt war. Gerechnet ab 1932)
Ein wesentlicher Aspekt davon ist die Korruption und das ist bereits etwas, das Sie ganz sicher betreffen wird. Angefangen von dem Polizisten, der Ihnen einen Strafzettel, bar, aber unter dem offiziellen Preis „verkauft“ bis hin zu „Beschleunigungsgebühren“ auf einigen staatlichen Stellen und Ämtern. Nun gibt es Korruption auch ohne Militärdiktatoren, aber ich behaupte mal, je diktatorischer die Führung, desto korrupter das Land.
Ein weiterer Punkt ist die verstärkte Rechtlosigkeit in einer Diktatur. Wenn Sie sich übervorteilt fühlen, dann bringt es oft nichts, sich an die Polizei oder (wenn es um mehr geht) ans Gericht zu wenden, denn dann bekommt derjenige recht, der mehr Geld oder mehr Einfluß hat. Und das ist in der Regel erstmal die Thai Person, so sorry. Je diktatorischer, desto rechtloser ist zudem der einzelne „kleine Mann“.
Ein ganz konkretes Beispiel: Laut Bangkok Post vom Februar 2017 warnte der damalige Thai Premierminister General Prayuth vor der „Besessenheit auf die (bürgerlichen) Rechte“. So forderte er die breite Öffentlichkeit auf, nicht von Demokratie, Rechten und Freiheiten besessen zu sein, denn die Beschäftigung mit diesen Themen könnte zur Anarchie führen! Er sagte, die Menschen sollten andere Dinge in Betracht ziehen, etwa bereits existierende Gesetze. „Wenn sie Rechte, Freiheiten und Demokratie in jeder Frage zum Thema machen, wird sie das zur Anarchie führen“, sagte er.
Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch, aber ich gehöre zu den Leuten, die ihr eigenes Schicksal lieber selbst in die Hand nehmen, statt es anderen zu überlassen, in Uniform oder ohne. Erfahrungsgemäß setzen diese Leute dann ihre eigenen Interessen (und Einnahmen) über die von allen anderen.
Und last not least, in Diktaturen wird eher auf Minderheiten losgegangen, als Ventil für den Volkszorn und öfters noch, um von den wirklichen Problemen abzulenken. Und auf einmal sind wir „Westler“ die Ausländer, die Fremden, die Minderheit, an der man als Regierung viele Dinge ausprobieren kann. Thema Visa-Verschärfung, höhere Preise und Gebühren oder andere oft unsinnig erscheinende Maßnahmen. Was Pegida und AfD mit den Flüchtlingen in Deutschland machen, das passiert hier dann umgekehrt, da sind „die Westler“ auf einmal die Bösen.
Aktuell (Anfang 2024) haben wir in Thailand eine Regierung, die durch einen Kuhhandel zustande gekommen ist. Eigentlich wollten/sollten die Taksinisten (Phuea Thai Partei) mit der Move Forward Partei ein Regierungsbündnis eingehen, was aber von Militär und seinen Leuten (Marionetten ?) im Senat verhindert wurde. Daraufhin haben die Militärs mit den Taksinisten einen Deal ausgehandelt, daß letztere mit den beiden Parteien der Militärs eine Regierung bilden und dafür ihr heißgeliebter Führer Taksin aus dem Exil zurückkommen darf und nur formal seine Strafe absitzen muß. Erst wurde diese auf 8 Jahre reduziert, dann auf ein Jahr. Inzwischen thront er im obersten Stockwerk des Polizei-Hospitals, wo er vom Knast hingeschickt wurde, um seine „Beschwerden“ zu behandeln. Seit mehreren Monaten. Was wohl die restlichen Knackies dazu sagen? Mit seiner endgültigen Begnadigung kann man wahrscheinlich bald rechnen. Und dann? Es würde mich nicht wundern, wenn dann der derzeitige Premier zurücktritt und damit für Taksin Platz macht.
Dazu paßt auch die folgende Meldung vom Herbst 2018:
Nach verschiedenen Berichten aus der Thai Presse will das Thai Verteidigungsministerium eine Datenbank ALLER Ausländer in Thailand aufbauen. Erklärtes Ziel: „Maßnahmen zur Verhütung und Auflösung transnationaler Verbrechen und Terrorismus“.Laut der Meldung betrifft das selbst Touristen, denn „Touristen, Investoren und Wanderarbeiter sind die Kerngruppen“ der Datenerfassung.„Das Ministerium für digitale Wirtschaft und Gesellschaft berät das Team bei der Entwicklung der Datenbank, um sicherzustellen, dass es mit anderen Systemen verknüpft wird, die Informationen über Ausländer enthalten, um sie besser zu beobachten, wenn sie in Thailand einreisen, bis sie das Land verlassen.“ (lt. Wochenblitz) Da lernt die Thai Regierung von der VR China in Sachen Überwachung. Wer also weiterhin in Thailand leben oder auch nur Urlaub machen will, der landet unweigerlich in dieser „Verbrecher-Kartei“, ohne Ausnahme.Sind wir alle Verbrecher und Mafioso?
Was mir persönlich auch auf den Senkel geht, das ist die Tatsache, daß man sich bald sparen kann, lokale englischsprachige Zeitungen zu lesen, denn dort wird man nur noch die Informationen finden, die die Regierung abgenickt hat. Kritische Beiträge sind da Fehlanzeige, leider. Kritische Meinungen werden nicht toleriert, es sind seiz 2020 schon wieder eine Menge meist junger Leute in „Umerziehungslager“ der Gehirnwäsche unterzogen worden. Englische Zeitungen online, die nicht als Regierungssprachrohr gelten sind z.B. Prachatai (https://prachatai.com/english/) und Thai Enquirer (https://www.thaienquirer.com/).
Was ist, wenn die Bevölkerung Angst vor der Obrigkeit haben muß, weil sie kontrolliert wird wie zu Adolfs oder Erichs Zeiten? Wenn kein Thai mehr etwas sagt, da er Angst haben muß, spurlos zu verschwinden, weil die falschen Leute seine Ansichten mitbekommen haben? Das passiert leider zurzeit bereits, wenn auch nicht so umfassend wie vor ’45 oder in der DDR seinerzeit. Schauen Sie mal hier nach, auch wenn es in Englisch ist und sich nicht nur auf die Zeit ab 2014 beschränkt https://www.lukeduggleby.com/for-those-who-died-trying . Der Verfasser hat inzwischen auch eine Menge anderer interessanten Photo-Stories auf seiner Seite.
Seit 2014 gab es bis vor kurzem wieder mal eine Militärregierung bzw. Regierung von Militärs in Thailand, die keinerlei Kritik duldete. Oder gar Aufdeckung ihrer Korruption.
Nun ist es nicht so, daß das nur in Thailand so schlimm ist. So hat Kambodscha seit 1978 den immer noch gleichen korrupten Herrscher namens Hun Sen, immer schön brav in Wahlen abgenickt. Seine Gegenspieler wandern entweder in den Knast oder gleich auf den Friedhof. Die Zustände in Burma (Myanmar) sind bekanntermaßen auch diktatorisch und es gibt dort einen Bürgerkrieg. Laos und Vietnam sind ebenfalls nicht gerade bekannt als Freunde freier Meinungsäußerung. Auf den Philippinen wird immer noch zum Halali geblasen und auf alle echten und vermeintlichen Drogenhändler Jagd gemacht, ähnlich wie 2004 in Thailand unter Thaksin. Die Anzahl der echten oder vermeintlichen Drogentäter, die damals erschossen wurden, soll zwischen 3.500 und 4.000 Menschen sein, Kinder eingeschlossen. Sie sehen, es war schon mal wesentlich demokratischer und freundlicher in Thailand, aber drumherum schaut es derzeit auch nicht viel besser aus.
Weshalb ich das hier alles aufzeige? Damit Sie wissen, was um einen herum vorgeht, auf was man achten muß, was man machen kann und was man keinesfalls tun sollte, um in Frieden gelassen zu werden. Dabei muß man sich nicht zur grauen Maus degradieren, meist reicht es, einfach ab und zu mal zu überlegen, ob es sich lohnt (!), kontra zu geben oder auf seinem Recht zu bestehen. Und politisches Schwadronieren ist sowieso nirgendwo angesagt.
Wenn man nach Thailand geht – und es gibt wirklich immer noch genügend Gründe dafür – dann sollte man das im Hinterkopf behalten. Ich will Sie nicht erschrecken, sondern nur darauf aufmerksam machen. Darauf nämlich, daß Thailand einen Schritt zurück in der politischen Entwicklung gemacht hat, und wie manche behaupten, um 50 Jahre zurück.
Ich selbst lebe schon so lange in Thailand, ich habe wohl das ganze politische Spektrum in Thailand miterlebt – inklusive dreier Militär-Putsche – und trotzdem, ich fühle mich in Thailand gut aufgehoben, sicher und zu Hause. Deshalb rate ich Ihnen, machen Sie es genauso, genießen Sie Thailand, gehen Sie mit offenen Augen und Ohren durchs Leben in Thailand und seien Sie sich bewußt, daß Thailand eben nicht Deutschland ist. Aber wahrscheinlich sind Sie ja genau deshalb an Thailand interessiert…
Und im Zweifelsfall kann man mit dem Ratschlag meiner Großmutter: „Schwätze muaß `mer“ vieles zu seinen Gunsten drehen: Man muß nur mit den Leuten ganz normal und freundlich reden, denn das sind auch nur Menschen. Selbst wenn sich einige hinter einer Uniform verstecken.
Abschließend: Egal wie die politische Lage sein mag, es ist im Ausland immer eine gute Idee, auf der Elephand-Liste registriert zu sein. Die heißt leider wirklich so, ist aber ein internationales Register aller Deutschen im Ausland. Wenn ausnahmsweise wirklich Gefahr drohen sollte, dann kann die Botschaft Sie dadurch schnell erreichen. Das ist doch auch beruhigend…(Link ist am Ende des Ratgebers)
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